Mehr als 140.000 aktive Mountainbiker gibt es in Österreich. Nicht verwunderlich, denn Österreich bietet neben der Schweiz, Frankreich und Spanien in Europa ideale Bedingungen für die Ausübung des Sports. Doch das hat auch seine Kehrseite: "Durchschnittlich 6.500 Personen verletzen sich jährlich beim Mountainbiken so schwer, dass sie im Krankenhaus behandelt werden müssen. Auf die Saison von April bis Oktober gerechnet sind das rund 30 Mountainbiker pro Tag!", erläutert DI Klaus Robatsch, Forschungsleiter im KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit). Da der Sport hauptsächlich von Männern ausgeübt wird (der Anteil der weiblichen Mountainbiker beträgt 25 Prozent) verwundert es nicht, dass vor allem diese am Häufigsten verunfallen: Beinahe 82 Prozent der Verletzen sind männlich. "Das Risiko beim Mountainbiken zu verunfallen, ist für Männer um ein Drittel höher, als für Frauen. Das Durchschnittsalter der verletzten Mountainbiker liegt bei 34 Jahren", so Robatsch.
Verletzungen trotz guter Schutzausrüstung
Obwohl beim Mountainbiken im Vergleich zu anderen Sportarten großer Wert auf die richtige Schutzausrüstung gelegt wird (Rund 90 Prozent der Mountainbiker tragen einen Schutzhelm; 70 Prozent tragen eine Schutzbrille), ist die Verletzungsschwere bei Mountainbikeunfällen oft hoch. Die häufigsten spitalsbehandelten Verletzungen betreffen die oberen Extremitäten. In schlimmen Fällen sind Wirbelsäule oder Schädel betroffen. Betrachtet man die Art der Verletzungen, so ist der Knochenbruch unangefochten auf Platz eins: Rund 50 Prozent der verunglückten Mountainbiker brachen sich beispielsweise das Schlüsselbein, die Rippen, die Unterarme oder die Schultern.
Gute Vorbereitung und genaue Risikoeinschätzung besonders wichtig
Es braucht einiges an Vorbereitung, Training und nicht zuletzt entsprechendes Material, bevor man sich auf zwei Rädern in die Berge begibt. Biker benötigen fahrtechnisches Können, das man nur mit gutem Training und entsprechender Fitness erreichen kann. Hinzu kommt, dass die Bewältigung einer mehrstündigen Tour hohe Anforderung an die sportliche Kompetenz des Bikers stellt. Körperliche Überlastung kann nicht nur motivationshemmend wirken, sondern kann die Unfallgefahr wesentlich erhöhen. Ein regelmäßiges und ausgewogenes Training über das ganze Jahr verteilt ist daher die Grundvoraussetzung für eine sichere Mountainbiketour. Aufwärmübungen, gute Tourenplanung und die passende Schutzausrüstung helfen, das Unfall- und Verletzungsrisiko zu minimieren.